Schon seit deiner Einschulung und der damit verbundenen Einteilung in das Haus Slytherin, hast du alles dafür getan, jeden noch so kleinen negativen Aspekt aus deinem Leben zu radieren. Als Schüler aus einer halbblütigen Familie wurdest du schließlich nicht anerkannt und musstest lernen dich anzupassen. Dabei erschufst du dir nicht nur eine neue Identität, sondern hast dich skrupellos am Eigentum anderer bereichert, nur um dein Lügenkonstrukt weiter auszubauen. Selbst als deine Schwester Evelyn dir nach Hogwarts folgte, hattest du die Verwandtschaft verleugnet. Die Folge war, dass du dich langsam aber sicher nicht nur emotional von deiner Familie abgekapselt hattest. Kaum hattest du den Abschluss in der Tasche, bist du in einer Nacht- und Nebelaktion von den heimischen Gefilden geflohen.
Weder Evelyn noch deine Familie weiß seither, wie es dir geht, oder ob du überhaupt noch lebst.
Doch ja, du lebst. Ganz nach dem Motto: Fake it, till you make it hast du dir nebst der falschen Identität und den dazugehörigen Papieren ein erfolgreiches Geschäft aufgebaut. Selbst Fragen nach deiner Vergangenheit vermagst du mit überzeugend klingenden Lügen opulent auszuschmücken und weiterhin jeden Makel auszulöschen - und das ohne jeden Skrupel. Doch wo du andere Menschen zu blenden vermagst, bist du doch selbst geblendet. Geblendet von einer Ideologie, die einen Konflikt in der Zaubererwelt entfacht hat. Du stehst dabei auf der Seite des dunklen Lords. Unterstützt die Propaganda, die verbreitet wird und behandelst damit die "unwürdigen" so wie sie es in deinen Augen eben verdienen. Du gehst in dieser Rolle völlig auf und erwartest sehnlichst den glorreichen Sieg deines Lords und verlangst diese Treue möglicherweise von deiner eigenen Familie die du gegründet hast?

Evelyn war schon immer eine kleine perfektionistin - beziehungsweise - Besserwisserin. Kein Wunder also, dass der sprechende Hut sie damals in das Haus Ravenclaw eingeteilt hatte. Dabei hätte sie gerne die ersten Unsicherheiten an der Hand ihres Bruders überwinden wollen, war dieser in der Kindheit sowas wie ein Held für sie. Sie kennt die Gründe nicht, die ihren Bruder und sie haben auseinander driften lassen. Allerdings weiß sie auch nicht ob sie sauer, traurig, verletzt oder gar bestürzt über sein plötzliches Verschwinden sein sollte. Es war so viel auf einmal und heute? Ja heute, denkt sie nicht mehr viel darüber nach. Die Zeit hat sie als Leiterin des Büros des magischen Unfallumkehr-Kommandos auch gar nicht. Der Krieg nimmt auch sie völlig ein - allerdings hofft sie auf die Niederlage des Dunklen Lords und all seiner Anhänger!