30.05.1977
Abend
Ausgabe
Victorius Grindelwald
Seine Position und seine Pläne für die Zukunft

Ein vertraut klingender Name lässt seit einigen Monaten hellhörig werden und lange Zeit waren es Gerüchte, die ihn durch die Gassen Londons getragen haben doch seit einigen Wochen ist der Großneffe des weiterhin in Nurmengard inhaftierten Gellert Grindelwalds (95 Jahre) auch offiziell in Erscheinung getreten. Victorius Grindelwald (30 Jahre) hat allein durch seinen Nachnamen bereits zweifelhaften Ruhm erlangt und auch wenn er in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, so bezeichnet er doch auch selbst Großbritannien als seine Heimat und das ist auch der Grund, warum er zusammen mit seiner Schwester Aurelia (19 Jahre) zurückgekommen ist, um sich hier sein neues Leben aufzubauen. Doch wird er in die Fußstapfen seines Großonkels treten oder welchen Pfad versucht der junge Grindelwald für sich als der einer der letzten Nachkommen der Familie zu beschreiten?

Der Tagesprophet hat als erste magische Zeitung mit ihm in seiner Londoner Wohnung gesprochen und sich ein Bild über den jungen Zauberer gemacht, über den gerade ganz England zu sprechen scheint. Seine UTZ-Prüfungen legte er in einer Zauberschule in Deutschland ab, danach widmete er sich jedoch keiner Ausbildung, sondern eigenen Angaben nach privaten Studien und den Geschäften seiner Familie, was ihn durchaus zu einer interessanten Persönlichkeit zu machen scheint denn der noch unverheiratete Grindelwald kann sich kaum der Einladungen der magischen Gesellschaft erwehren. Doch auch ihm ist bewusst, dass sein Umzug mit gemischten Gefühlen gesehen wird, vor allem von all jenen, die sich nur zu gut an seinen Großonkel und an dessen Taten erinnern. “Ich habe keineswegs vor, die Fußstapfen meines Großonkels zu füllen oder einen weiteren Zauberer Krieg vom Zaun zu brechen, ganz im Gegenteil ich fürchte Großbritannien bedecken bereits die schwarzen Wolken, die einen weiteren Krieg bedeuten könnten. Dies sehe ich selbst mit Schrecken entgegen, denn auch ich sehe dieses Land als meine Heimat und ich kann nur hoffen, dass unser amtierender Zaubereiminister und seine ihm unterstellten Abteilungsleiter ihr Amt ausüben und diesen aufkeimenden Krieg so rasch wie möglich im Keim ersticken und sich dabei nicht davor fürchten, auch hart durchzugreifen.“ Auch die Aktionen der selbsternannten Todesser verurteilt er auf´s Schärfste und stellt selbst klar, das er ihre Ansichten einer reinen Ideologie nicht teilt. “Die Todesser um ihren Lord haben kein Rückgrat, ihre Strategie beruht darauf, Angst und Schrecken in der Bevölkerung zu verbreiten, um sie dazu zu bringen, sich ihren abstrusen Ansichten zu beugen und die Muggelwelt ihnen zu unterwerfen. Zumal sie es für notwendig empfinden, unschuldige Muggel zu ermroden und diese Morde ihren eigenen Mitmenschen anzuhängen und die magische Welt mit Angriffen zu drangsalieren, die wenig Sinn ergeben. Dieses Vorhaben ist der falsche Ansatz, davon bin ich überzeugt, auch wenn ich es immer noch als kritisch ansehe, dass sich Zauberer und Hexen in dieser modernen Welt noch verstecken und ihre Existenz geheim halten müssen.“

Welchen Weg der junge Grindelwald selbst einschlagen wird, bleibt also noch abzuwarten denn auch wenn er kein Statement dazu abgegeben wollte, es wird gemunkelt das er mit den Raben eine Gruppe um sich schart, die bereits Grindelwald ergeben gewesen sein soll auch wenn die bisher mit ihnen in Verbindung gebrachten Personen erst nach seiner Inhaftierung auf die Welt gekommen sind. “Ich habe nicht vor, eine Gruppe von Anhängern, um mich zu scharen, die mir nur folgen, weil sie mich fürchten. Jene Personen, die mit mir in Verbindung gebracht werden, sind Freunde und Bekannte meiner Familie, deren Verbindungen weit über den Globus reichen.“ Es bleibt abzuwarten, ob er wie sein Großonkel ebenfalls politisch aktiv werden möchte oder sich vorerst mit seinen eigenen Zielen zufrieden gibt, klar ist jedoch nur, das Victorius Grindelwald gekommen ist, um zu bleiben.



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